Esel mit Befreiungsschlag im Abstiegskampf

Nach zwei Niederlagen in Folge waren die Schachesel in der Tabelle abgerutscht – es mussten dringend Punkte her, um den Abstieg zu vermeiden. Kein leichtes Unterfangen, da man mit KKS 6 ausgerechnet den amtierenden Tabellenführer empfangen musste. Er hat Ambitionen auf den Aufstieg.

Zudem fehlten mit Dirk Heidtmann und Hermann Meuter zwei Stammkräfte, so dass die Voraussetzungen für einen Erfolg nicht gerade günstig waren.  Doch mit einem knappen 13:11 Sieg konnte die Poller Mannschaft nach einem spannenden Wettkampf eine Überraschung landen und sich damit aller Abstiegssorgen entledigen.         

An Brett 2 verwickelte sich Ralph Weber und sein Gegner im Mittelspiel in eine absolut ausgeglichene Partie, in der keiner einen Vorteil herausarbeiten konnte und etwas riskieren wollte. Folglich einigte man sich bereits recht früh auf ein gerechtes Remis.  

Hubert Pradel sprang als Ersatzspieler ein und hielt sich an Brett 5 sehr wacker. Er konnte die Partie lange ausgeglichen gestalten, aber leider war in der späten Spielphase die gegnerische Dame besser platziert, was ihm leider die Niederlage einbrachte.

Werner Zitz spielte an Brett 4 gegen eine junge Frau, heutzutage im Schach eine Seltenheit. Sie gewann gegen Werner – und die Schachesel lagen mit 2 verlorenen Partien im Rückstand, wobei noch 3 Spiele liefen.

Claus Bürvenich hatte es an Brett 6 mit dem Mannschaftsführer zu tun, der in früheren Spielzeiten an den vorderen Brettern aktiv war. Nach 30 Zügen stand Claus ziemlich unter Druck, denn sein Gegner hatte mit Schwarz bereits 2 verbundene Bauern auf der dritten und zweiten Reihe und es drohte eine baldige Damenumwandlung. Er erkannte aber eine Option, wo er mit dem Tausch Turm gegen Läufer auf der 7. Reihe. zwar Qualität opferte, aber auch gleichzeitig mit Tempo Schach bot und eine Konstellation auftrat, in der wenigstens ein Remis durch Dauerschach gesichert werden konnte. Der Gegner unterschätzte aber die Situation und verweigerte den Abtausch, da er sich voll auf seinen Bauernsturm verließ. Nach einem Damenzug von Weiß entstand nach dreistündiger Spielzeit eine nicht mehr abwendbare Mattdrohung in 2 Zügen. Sieg für Poll.      

An Brett 3 entwickelte sich ein Endspiel mit 2 gegenfarbigen Läufern, wobei Dieter Klemm einen Mehrbauern hatte.  Dieser geringe Vorteil lässt sich bei einem Läuferendspiel in der Regel nur sehr schwer in einen Sieg ummünzen. Allerdings hatte Dieter den besser positionierten Läufer, und sein Gegner verlor noch einen weiteren Bauern. Damit konnte der Spieler von KKS 6 höchstens noch auf ein Remis hoffen. Dies ließ Dieter aber nicht zu und spielte seelenruhig seine ganze Erfahrung aus.  Der Schachesel fuhr den Sieg ein, und Dieter fügte seiner bisher sehr erfolgreichen Saison einen weiteren Erfolg bei.       

Der Wettkampf wurde an Brett 1 entschieden, wo die letzte Partie lief und Florian Bold Stellungsnachteile hatte und sich laut eigener Aussage eher auf der Verliererstraße wähnte. Doch Florian blieb cool und profitierte von weniger glücklichen Entscheidungen seines Gegners in der entscheidenden Schlussphase und siegte doch noch.  Florian: „Ich habe ordentlich Unterstützung vom Gegner bekommen“.  Vielleicht analysiert er da aber auch zu bescheiden und hatte einfach die bessere Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit in einer langen Partie.

Claus Bürvenich